Landesanstalten

Die Landesanstalten bieten einzigartige Infrastruktur für Forschung und Entwicklung. Sie sind prädestiniert für praxisnahe Versuche, Pilotprojekte und Validierung neuer Technologien. Die Landesanstalten an der Universität Hohenheim erfüllen für einen Food Systems Research Hub eine zentrale Brückenfunktion zwischen Forschung und Praxis. Sie beraten landwirtschaftliche Betriebe, Unternehmen und öffentliche Akteure beispielsweise zu Pflanzenzüchtung, Ressourceneffizienz, Agrartechnik und erneuerbaren Energien und unterstützen damit aktiv den Innovations- und Wissenstransfer. Ihre Aufgabe besteht zudem darin, Verfahren und neue Technologien objektiv zu prüfen, weiterzuentwickeln und auch für industrielle sowie institutionelle Partner anwendungsnah zu evaluieren. So ermöglichen die Landesanstalten, dass Forschungsergebnisse direkt in die landwirtschaftliche und industrielle Praxis transferiert und nachhaltige Innovationen im Ernährungssystem beschleunigt werden.

Die Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie an der Universität Hohenheim versteht sich als Bindeglied zwischen universitärer Forschung und landwirtschaftlicher Praxis. Sie betreibt praxisnahe Forschung sowie technische Beratung für Landwirte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen – insbesondere in den Bereichen Biogas, Bioenergie, Agrartechnik und Bioökonomie.

Die Landesanstalt verfügt über ein breites Spektrum an Labor- und Pilotanlagen, darunter automatisierte Biogaslabore, Feststofffermenter, eine Forschungsbiogasanlage im Praxismaßstab sowie moderne Analytik (z. B. Gaschromatographie, HPLC, Prozessmonitoring). Ihre Schwerpunkte reichen von der Optimierung und Innovation in der Biogaserzeugung – inklusive Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Substratvielfalt und Prozessstabilisierung – bis zur Entwicklung neuer Verfahren zur Produktion von Plattformchemikalien oder Werkstoffen aus landwirtschaftlichen Reststoffen.

Darüber hinaus führt die Landesanstalt bundes- und europaweite Kooperationsprojekte durch, bietet Spezialberatung und Fortbildung für die Landwirtschaft sowie Begleitforschung zu Pilotvorhaben an. Sie unterstützt so aktiv den Transfer von Innovationen in die Praxis und leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Bioökonomie und Energiewende

Die Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim ist eine der bedeutendsten deutschen Einrichtungen für angewandte Bienenforschung. Sie verbindet wissenschaftliche Grundlagenforschung mit imkerlicher Praxis und leistet einen wichtigen Beitrag zum Bienenschutz und zur Verbesserung der Bienenhaltung. Mit rund 300 eigenen Bienenvölkern, modernen Laboren und einer Versuchsbienenhaltung werden dort vielfältige Forschungsprojekte zu Bienengesundheit, Varroose, Zucht, Honiganalyse und Imkerei durchgeführt. Die Landesanstalt bietet zudem Imkerkurse, berufliche Ausbildung, Beratung für Imker und öffentliche Einrichtungen sowie umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit an. Damit ist sie ein zentrales Bindeglied zwischen Forschung, Praxis und Gesellschaft im Bereich Bienen und Biodiversität

Die Landessaatzuchtanstalt (LSA) an der Universität Hohenheim ist eine traditionsreiche Forschungseinrichtung mit dem Schwerpunkt Pflanzenzüchtung und Sortenentwicklung. Gegründet 1905, arbeitet die LSA an nachhaltigen, resilienten und markttauglichen Kulturpflanzen für eine ressourcenschonende und umweltgerechte Landwirtschaft. Im Fokus stehen die Entwicklung neuer Zuchtverfahren, die Schaffung genetisch verbesserter Sorten (u.a. mit erhöhter Krankheitsresistenz, verbesserter Nährstoffeffizienz und Produktqualität) sowie die Analyse und Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen für mehr Biodiversität und alternative Produktionssysteme. Die Forschenden der LSA leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherung und Innovation der pflanzenbasierten Ernährung, der Biodiversität und der Klimaanpassung in der Landwirtschaft