Food System Research Hub Hohenheim

Agri-Food-Health Systems Research Hub i³ - integrativ - innovativ - international

Kontakt

Initiativkreis des Agri-Food-Health Systems Research Hub
Dr. Evelyn Reinmuth | E-Mail

Bildquelle: Adobe Stock (lizenziertes Stock Foto) | Grafik: Geschäftsstelle Bioökonomie Hohenheim

Der Hohenheimer Agri-Food-Health Systems Research Hub

Der Agri-Food-Health Systems Research Hub i³ der Universität Hohenheim, in Kooperation mit
[hier stehen zukünftig die Partner, die wir für die sechs Säulen identifizieren werden],
basiert auf der Initiative des Wissenschaftsrats, die das Ziel verfolgt, bestehende wissenschaftliche Kompetenzen zu bündeln und deutschlandweit strategische Forschungs-Hubs zur Stärkung der Ernährungssicherung und Resilienz von Food Systems zu etablieren.

Die Universität Hohenheim wurde 1818 mit dem Auftrag gegründet, einen Beitrag zur Ernährungssicherung zu leisten. Aus diesem historischen Selbstverständnis hat sich die heutige Forschungsstruktur einer Profiluniversität entwickelt, die ihre Stärken in drei Fakultäten vereint. Die Schwerpunkte liegen auf nachhaltigen und resilienten Agrarsystemen, einer ressourcenschonenden, gesundheitsorientierten Lebensmittelproduktion, die bioökonomische Lösungen für mehr Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaftsprinzipien integriert. Die ganzheitliche Systementwicklung basiert auf dem Ursache-Wirkungsprinzip und reicht vom Genotyp über den Phänotyp bis hin zu gesellschaftlichen Transformationen. Dabei integriert der Hub kontinuierlich neue Technologien und treib deren Entwicklung voran. Die Weiterentwicklung vom „Food Systems Research Hub“ zum „Agri-Food-Health Systems Research Hub“ spiegelt die interdisziplinäre Breite und thematische Vielfalt der Forschungssäulen der Universität Hohenheim wider. Gleichzeitig wird ein wichtiges Grundverständnis der Zusammenhänge, die für die Transformation notwendigen Zusammenhänge deutlich.

Der Begriff „Health“ wird bewusst im Titel geführt, da er mehrere Ebenen umfasst und weit über individuelle menschliche Gesundheit hinausgeht. Er steht für die Gesundung des gesamten Ernährungssystems – vom Boden bis zur Gesellschaft. Die Universität Hohenheim erforscht Ursache‑Wirkungs‑Zusammenhänge innerhalb des Food Systems bereits auf molekularer Ebene und überträgt diese Erkenntnisse in verschiedene Teilsysteme, um systemische Lösungsansätze zu entwickeln. Gesundheit wird dabei als integraler Bestandteil stabiler Ökosysteme verstanden und schließt sowohl die Gesundheit des Individuums als auch die Resilienz und Stabilität ganzer Gesellschaften ein.

Werden planetare Grenzen – etwa in den Bereichen Klima, Biodiversität oder biogeochemische Kreisläufe – überschritten, sind die grundlegenden Voraussetzungen für menschliche Gesundheit weltweit gefährdet. Das Konzept der Planetary Health verdeutlicht, dass menschliche und ökologische Gesundheit untrennbar miteinander verbunden sind. Es bildet daher die wissenschaftliche und normative Grundlage für den Agri‑Food‑Health‑Ansatz, den der Hohenheimer Research Hub verfolgt. Auf dieser Basis trägt der Hub dazu bei, planetare Grenzen zu respektieren, die Resilienz globaler Ernährungssysteme zu stärken und nachhaltige Transformationspfade evidenzbasiert zu gestalten. In Anlehnung an die Empfehlungen der EAT‑Lancet‑Kommission 2025[1] unterstützt der Hub die Transformation der Lebensmittelproduktion sowie die Umsetzung einer „Planetary Health Diet“.

Forschungsfelder und ihre Systembeiträge

Bedeutung

Die sechs thematischen Forschungsfelder repräsentieren zentrale Säulen eines Food Systems. Im Agri-Food-Health Systems Research Hubi3 dienen sie der ganzheitlichen, integrierten Betrachtung und nachhaltigen Transformationen unseres Food System. Aufgrund der langjährigen strategischen Schwerpunktsetzung der Universität Hohenheim liegen zu jedem der Forschungsfelder umfangreiche Kompetenzen vor. Zahlreiche Lehrstühle aller Fakultäten der Universität Hohenheim tragen mit ihren Forschungsperspektiven zu Agri-Food-Health Systems bei. Lokal werden diese ergänzt und gestützt durch eine leistungsfähige Forschungsinfrastruktur, darunter spezialisierte Labore, Technika, Transferzentren im Bereich Milch, Fleisch sowie Biotech, dem Innovation Greenhouse und die Hohenheimer Versuchsstationen. Die über Jahre gewachsene und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Partnern und Akteuren auf nationaler und internationaler Ebene hat dabei nicht nur zur Stärkung der Forschungsleistungen beigetragen, sondern auch messbare gesellschaftliche Wirkungen erzielt. Auf dieser Basis werden Innovationen gezielt gefördert und der Beitrag der Forschung zu nachhaltigen Lösungen gesteigert.

Systembeiträge der Forschungsfelder

ForschungsfeldSystembeitrag

Gesundheitsorientierte Ernährungslösungen auf Basis einer ressourcenschonenden und systemorientierten Lebensmittelproduktion

Gesundheitsorientierte Transformation der Ernährungssysteme unter Berücksichtigung der "One Health" Prinzipien
Resiliente Agrarsysteme im Spannungsfeld von Produktivität, Nachhaltigkeit, Biodiversität und ÖkosystemleistungenSteigerung der Resilienz, Ressourceneffizient und Produktivität durch innovative Produktionssysteme und die Integration von Ökosystemleistungen

Digitale Innovationen, Systemmodellierung und -optimierung für eine Transformation gemäß den Prinzipien der Planetary Health

Analyse und Bewertung von Systemstrukturen mit digitalen Kerntechnologien als Ausgangspunkt für die Transformation landwirtschaftlicher Systeme
Gesellschaftlicher Wandel, Governance, Transformationsprozesse und das Management globaler WertschöpfungsnetzeGesellschaftliche Entwicklung im Spannungsfeld neuartiger Geschäftsmodelle und veränderter politischer Rahmenvorgaben, verbessertes Verständnis und Begleitung von Transformationsprozessen
Pionierlösungen für Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft im Food- und Non-Food-Bereich unter Einbezug nachhaltiger Energiesysteme Förderung kreislauforientierter Wertschöpfung durch innovative, ressourceneffiziente Nutzung biobasierter Ressourcen und Entwicklung biotechnologischer Verfahren für den Food- und Non-Food Sektor

Systementwicklung vom Genotyp zum Phänotyp – von molekularen Mechanismen bis zur Integration in Pflanzen‑, Tier- und Lebensmittelsysteme

Verbesserung des grundlegenden Verständnisses von molekularen Prozessen als ein Schlüssel zur Entwicklung von nachhaltigen Food Systemen gemäß Ursache-Wirkungsprinzipien

Die Systembeiträge basieren auf der Analyse zentraler Herausforderungen, die in der Food Systems Research in den kommenden Jahren vorrangig und strategisch bearbeitet werden müssen.  Das übergeordnete Ziel besteht darin, eine systemische Lebensmittelproduktion zu ermöglichen, die eine nachhaltig gesunde Ernährung gewährleistet. Die Systembeiträge benennen wesentliche Handlungsfelder für Forschung, Politik und Praxis, legen jedoch nicht abschließend alle notwendigen Transformationsimpulse fest. Vielmehr sollen sie im Rahmen eines fortlaufenden, partizipativen Prozesses gemeinsam mit Partnern und engagierten Akteuren im Hub kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Ziele des Hubs

Der Agri-Food-Health Systems Research Hub i³ verfolgt das Ziel, wissenschaftlich fundierte, gesellschaftlich relevante und international anschlussfähige Forschungs- und Transferformate zu etablieren, die zur systemischen Transformation von Agrar- und Ernährungssystemen beitragen.

Im Zentrum steht der Gedanke, dass nachhaltige Innovationen nur durch integrierte Ansätze entstehen können – durch die Verbindung von Natur‑, Technik‑, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie durch den Brückenschlag zwischen Forschung, Praxis und Politik. Der Hub schafft damit ein wissenschaftliches und organisatorisches Umfeld, das den gemeinsamen Erkenntnisaufbau, das Erproben neuer Methoden und den Transfer von Forschungsergebnissen in reale Kontexte ermöglicht.

Die Forschungs- und Transferformate des Hubs sind darauf ausgerichtet,

·         interdisziplinäre und transdisziplinäre Kooperationen zu fördern,

·         Living Labs und Reallabore als offene Lern- und Innovationsräume zu nutzen,

·         digitale Modellierungs- und Evaluationsmethoden zur Systemanalyse einzusetzen und

·         Wissensaustausch von der lokalen bis zur globalen Ebene mit strategischen Partnerinstitutionen voranzutreiben.

Durch diese Formate werden neue Wege eröffnet, um wissenschaftlich exzellente und praxisorientierte Lösungen im Sinne der Planetary Health zu entwickeln. Der Hub versteht sich hierbei als Innovationsplattform und Vernetzungskern für Forschung und Anwendung entlang der gesamten Agri-Food-Health-Wertschöpfungskette, welche in ein weltweit agierendes Food System eingebettet ist. 

Das übergeordnete Ziel ist die Entwicklung von integrativen, innovativen und international sichtbaren Forschungsstrukturen, die zur Evidenzbildung, Wissensmobilisierung und gesellschaftlichen Wirkung wissenschaftlicher Erkenntnisse beitragen. So positioniert sich der Hohenheimer Hub mit seinen Partnern als Treiber einer transformationsorientierten Forschung, die das Ernährungssystem als Ganzes – von der molekularen Ebene bis zur globalen Governance – adressiert.